Rückblick

Drei grosse Klasseweine

Martel Weinwelt | 08.02.2017 | Lesezeit 4 Min. Drei grosse Klasseweine

Zelebrieren Sie die langen Tage und lauschigen Abende mit einem grossen Wein. Wir haben drei grosse Terroir-Weine unter dem Titel Klasse und Charakter im Angebot: der «kleine Amarone» von Roccolo Grassi, das Meisterstück toskanesischer Eleganz, der Castello di Ama Gran Selezione und einer unserer Weingiganten, der legendäre Vieux Télégraphe.

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Roccolo Grassi: Perfekte Amaronewelt

Der energetische, kompromisslose Elitewinzer Marco Sartori hat in seiner sportlich-quirligen Art etwas Spitzbübisches, doch beim Gang mit ihm durch die blitzblanken Keller und die mustergültigen Rebberge kommt man keinen Augenblick in die Versuchung, ihn zu unterschätzen. Marco verpflichtet sich zusammen mit seiner Schwester Francesca höchstem Qualitätsniveau. Als grosser Burgunderkenner/-liebhaber weiss er trotz der intensiven Kraft seiner prachtvollen Weine auf Finessen und Eleganz zu setzen. Für ihn gibt es nur Perfektion vom Rebstock bis zum Fassausbau auf seinem nach einem Weinberg benannten Weingut Roccolo Grassi. Natürlich sorgt in der Weinwelt in erster Linie der grosse Bruder Amarone für Furore. Doch während dieser monumentale Rolls Royce das ideale «Gefährt» für einen barocken Feiertag verkörpert, liegt der Valpolicella eher in Richtung eines edlen Sportwagens.

Der Roccolo Grassi Valpolicella Superiore ist in der Tat eine Art «Medium-Amarone» von angetrockneten und von frischen Trauben. Ein 20-monatiger Ausbau bringt Komplexität, Harmonie und Tiefe. Der 2013er zeigt schöne Reifesüsse, Länge und feinste Tannine. Er ist ein herrlicher Genusswein, bekömmlich, saftig und Appetit anregend.

Bei 16 bis 18 Grad Temperatur perfekt! Schöne Würze (Süssholz, Tabak). Ein balancierter Klassewein und ein Top Value zugleich!

Castello di Ama: Amore e Vino

Tausend Kurven führen in die einmaligen Chianti-Classico-Hügellagen des pittoresken Weilers Ama mit seinen Reben und Olivenhainen, direkt zum Castello, dem Herz dieses «Weinbergkleinstaates». Das leidenschaftliche Winzerpaar Lorenza Sebasti und Marco Pallanti haben die besten Jahre ihres Lebens diesem Weingut und Gesamtkunstwerk gewidmet, sie verkörpern seine moderne Erfolgsgeschichte. Nach enormer Aufbauarbeit mit kontinuierlicher Qualitätssteigerung erleben wir nun die Kür für dieses Toskana-Paradepferd und diesen Botschafter eines dank der höheren Lagen finessenreichen Sangiovese. Das eindrückliche weltweite Echo auf die aktuellen Topjahre ehrt das von echter Liebe genährte Engagement.

Amas Meisterwerk und Klassiker-Flaggschiff ist der Schlosswein Castello di Ama San Lorenzo, brillierend in edler Riserva-Qualität. Als Gran Selezione stammt er nur aus besten, Ama-eigenen Lagen. Die Klasse ist jedes Jahr augen- und gaumenscheinlich, beim 2014er überzeugt speziell die Eleganz und die burgundischen Feinheiten. Er zeigt ein angenehmes Spiel der typischen Toskana-Terroirnoten mit Sous-bois, Leder, aber auch rote Waldbeeren. Jetzt frisch und schon angenehm rund, die Komplexität mit Reifetönen wird noch zulegen.

Vieux Télégraphe: das Wunder aus dem Steingarten

Unter dem einzigartigen Provencehimmel in Châteauneuf-du-Pape nimmt die von einer treuen Anhängerschaft verehrte, legendäre Domaine du Vieux Télégraphe eine Sonderposition ein. Die Rebberge auf dem einmaligen Hochplateau La Crau, wo der historische Lichttelegraphenturm stand, gehören zu den ältesten und schönsten der Welt. Dieses unvergleichliche Terroir zaubert Monumente höchster Weinkultur hervor, der Situation entsprechend atemberaubende, seelenerwärmende Weine.

Das dramatische Klima mit Hitze und wildkühlem Mistral verlangt Fingerspitzengefühl für die perfekte Reife, welche für die edle Textur der Tannine und die Balance sorgt. Die passionierte Familie Brunier entlockt dem Meer von ocker-rötlichen Steinen und 60-jährigen Reben tiefe 30hl/ha einer energetisch-feurigen Essenz der Provence. Dabei verblüfft diese betörende Feinheit und die burgundische Seidigkeit, welche das Mediterrane veredeln.

Der 2013er Télégraphe macht schon beim ersten Eindruck und mit strahlendem Rubinrot klar, dass er ein grosser Wein ist. Herbes de Provence und Garrigue-Würze, ätherische Noten von Pinien und Zypressen, wilde rote Beeren, ein Hauch Zimt und Vieille Prune sind wie in die Aromatik einverleibt und korrespondieren ideal mit der Küche des Südens (auch der italienischen), zum Grillschmaus, Lamm, Wild, aber auch zu Meerfisch. Diese Präsenz und Tiefe, diese Reinheit! Chapeau!