Good News von der Côte d’Or oder: Vive la Bourgogne, vive 2019!
Martel geniesst das weinkulturelle Privileg, «im Burgund zuhause» zu sein. Und wenn im Hause eine Geburt ansteht, steigt natürlich die Spannung. Jetzt nach einer Ernte um Mitte September und rund 6 Wochen Entwicklungszeit der Weine vernehmen wir die neusten Nachrichten zum jüngsten «Kinde» 2019. Und diese lassen das Burgunder Herz höherschlagen.
2019 war ein extremes Jahr und solche verheissen in der Regel nicht unbedingt Gutes. Es stand ganz im Zeichen von Sonne, Hitze und Trockenheit. Doch offenbar fand ein kleines Wunder statt: im 2019 schaffte es die Wesensart der Burgunder Climats, mögliche negativen Auswirkungen der exzessiven Hitze quasi «wegzuputzen».
Die Menschen litten, während das Laubkleid übers ganz Jahr in sattem Grün verblieb. Noch verblüffender war, dass die Reife nicht blockiert wurde, sondern munter voranschritt. Offensichtlich haben die Rebstöcke – selbstverständlich liegen hier die liebevoll en bio gepflegten Pflanzen deutlich im Vorteil – ihre eigene Intelligenz und Lernfähigkeit. Mit anderen Worten: sie haben seit dem legendären Hitzejahr 2003, das den Start in eine neue klimatische Epoche einläutete, sich anzupassen gelernt. Damals litten sie ausserordentlich, mit dem entsprechend unbefriedigenden Resultat.
Der erfahrene Grand Seigneur und Weingutsleiter Aubert de Villaine von der Domaine de la Romanée-Conti berichtet uns nun begeistert: «2019 war sogar noch extremer als 2003, aber nichts dergleichen im 2019: die Reifung verlief regelmässig und perfekt. Selbst die jungen Reben erreichten generöse, jedoch nicht exzessive Gradationen. Gleichzeitig erreichte auch die nicht minder wichtige phenolische Reife ein Optimum. Fazit: eine Ernte von sagenhafter Qualität, mengenmässig wegen der kleinen und eher saftarmen Beeren zwar nicht gerade generös, aber respektabel. Trotz dieser extremen Bedingungen werden wir mit Weinen von grosser Rasse und Frische beschenkt!»
Feine Nachrichten also – vive la Bourgogne!