Bordeaux unter 30 Franken
Wer ein bisschen stöbert, stösst in BORDEAUX auf sensationelle
PREIS-LEISTUNGS-SCHNÄPPCHEN. Die gute Nachricht:
Wir haben Ihnen die Suche bereits abgenommen!
Die Bordeaux-Subskription 2019 läuft auf Hochtouren. Der Jahrgang ist fantastisch, die Preise fallen, was will man mehr? Na ja, vielleicht etwas zum jetzt trinken? Bordeaux für unmittelbaren Genuss und wenig Geld. Das war unsere Mission: Ihnen aus der Fülle an roten Bordeaux, welche aktuell am Markt erhältlich sind, die Preis-Leistungs-Perlen herauszupicken. Rund 50 Weine unter 30 Franken haben wir blind degustiert. Die meisten stammten aus den Jahrgängen 2015 und 2016, aber auch Jüngeres und Älteres war dabei. Ein buntes Sammelsurium also. Doch die Sieger der Verkostung zeigten ein paar spannende Gemeinsamkeiten.
Erstens: Zwischen den Jahrgängen 2015 und 2016 gewann fast systematisch der 16er. Dabei gilt sein Vorgänger als Strahlemann, ein reifes Sonnenjahr, welches den Geniesser schon jung um den Finger wickelt. Es stellt sich heraus, dass 2016 das ganz genauso kann – dabei aber noch etwas mehr an Substanz zeigt.
Zweitens: Fast alle Weine unseres Sieger-Line-ups stammen aus eher
unglamourösen Appellationen. Warum? Ganz logisch: Weil so fantastische Qualität aus einer Edel-AOC wie Pauillac oder Pomerol direkt das Doppelte kosten würde!
Drittens: Es ist auffällig, bei wie vielen unserer Favoriten ein Weinpromi die Finger im Spiel hatte, seien es renommierte Consultants wie Eric Boissenot oder Stéphane Derenoncourt oder die Besitzer bekannter Crus wie die Familie Borie. Talent und Erfahrung setzen sich halt immer durch.
Zuletzt noch: Wir bitten um Nachsicht für die inflationäre Verwendung des Wortes «Frische» in unseren Weinbeschreibungen. Doch genau das zeichnet heute, in Zeiten des unübersehbaren Klimawandels, einen Spitzen-Bordeaux aus. Kraft und Struktur kann Bordeaux schon immer im Schlaf. Doch die Topgewächse machen einem den Mund zudem so wässrig, dass man kaum den nächsten Schluck abwarten kann.
Ein Glück, sind unsere Empfehlungen so günstig! Trinken Sie los.
Die Weine aus dem Martel Angebot
Châteu L’Eden 2016
Médoc
Liebling des Marmite-Panels
Garten Eden
Darf man das sagen? Wir tun’s einfach: Das hier ist ein Bordeaux mit fast burgundischem Vibe! Was für ein Leichtfuss: Er grüsst mit rotfruchtiger, subtil floraler Nase, zeigt nur ganz diskrete Holzwürze. Am Gaumen unglaublich frisch, ein supercharmanter Wein mit seidigem Tannin, irre viel Duft und vibrierender Säure. Château L’Eden ist ein absoluter Newcomer, 2016 ist der allererste Jahrgang dieses Guts. Mit der Gründung erfüllte sich Fabien Faget, hauptberuflich Technischer Direktor des Überflieger Cru-Bourgeois Château Meyney, den Traum von der eigenen Scholle. Die Rebstöcke zählen indes über 40 Jahre.
Unser Tipp: Sechs Flaschen kaufen und ab jetzt jedes zweite Jahr eine trinken. Wir prophezeien, das kommt gut.
Grand Enclos du Château de Cérons 2015
Graves
Das fliesst
Graves besitzt das ausgewogenste Terroir von Bordeaux. Cabernet und Merlot fühlen sich hier gleichermassen wohl. Die Weine punkten in der Regel nicht mit Kraft oder Konzentration, sondern mit Trinkfluss. So auch dieser Wein des
denkmalgeschützten Château de Cérons. Im warmen Jahrgang 2015 zeigt er dunkle Frucht und dichte Gerbstoffe, zugleich hat er eine wunderbare Leichtigkeit und Frische bewahrt.
Die Jahrgänge
2019 ★★★★★
Schlicht ein Traumjahr.
Und: Die Preise fallen!
Zugreifen.
2018 ★★★★★
Elegant, präzise, wunderschön. Ein Jahrgang, der
Geschichte machen wird.
2017 ★★★(★)
Zweigeteilt. Saint-Emilion
und Pomerol litten unter
Frost und mangelnder
Reife, das Médoc erzeugte tolle Klassiker.
2016 ★★★★★
Ganz grosses Jahr.
Ultraklassisch. BilderbuchBordeaux.
2015 ★★★★(★)
Ein warmes, generöses
Jahr mit viel Charme. Teils
ein wenig überreif.
2014 ★★★★
Ein kühles, aber ausgewogenes Jahr. Unaufgeregt gut.
2013 ★★★
Vom Wetter gebeutelt,
man merkt’s vielen Weinen an. Jetzt trinken.
2012 ★★★★
Schwierige Bedingungen,
doch viele sehr gelungene Weine!
2011 ★★★
Gut hinschauen beim
Kauf, die Qualität reicht
von mittel bis prächtig.
2010 ★★★★★
Von allem reichlich:
Alkohol, Säure, Tannin.
Aber perfekte Balance.
Imposant.
Marmite 05/20, Britta Wiegelmann