Jahrgangsbericht 2022

Die wichtigen deutschen Weingebiete liegen zum Teil mehrere hundert Kilometer auseinander und unterscheiden sich in gewissen Jahren deutlich, was das Wetter betrifft. Im Jahrgang 2022 vereint sie eines: Der Jahrgang war ausgesprochen herausfordernd für die deutschen Winzer. Die andauernde Hitze in den Sommermonaten und der späte Regen im Herbst machten die Lese oft zu einem Wettlauf gegen die Zeit. Vor allem bei der Wasserversorgung gab es grosse Unterschiede. Je nach Region war es entweder zu nass oder mal viel zu trocken und heiss. So war denn auch der Erntezeitpunkt sehr entscheidend. Auf einen kurzen Nenner gebracht: 2022 war ein Jahr des Winzers. Nachfolgend ihre Einschätzungen zum Jahrgang 2022, der nun vorbestellt werden kann (Abholung/Auslieferung Oktober).

Diese Aktion ist abgelaufen.

Die 2022er von Lieser
Schloss Lieser, Familie Haag, Thomas Haag

«An der Mosel regnete es im Mai ziemlich oft. Es folgte ein Sommer mit Hitze und Dürre. Unsere Reben waren gefordert – die Winzer ebenfalls. Wir profitierten von der tiefen Verwurzelung unserer alten Reben. Kurz vor Erntebeginn kam es zu einem Wetterumschwung. Es gab Regen und kühle Nächte. Davon profitierten die Trauben, Frische und Zartheit konnten bewahrt werden. Auf jeden Fall aber war eine präzise Selektion mitentscheidend. Und so freuen wir uns nun über zarte, elegante Rieslinge aus dem Jahr 2022 mit Frische und moderatem Alkoholgehalt.»

Die 2022er von Lieser
Die 2022er von Grünhaus
Weingut Maximin Grünhaus, Maximin von Schubert

«Wir schauen dankbar auf das Jahr 2022 zurück: Es war vermutlich das trockenste Jahr in der Geschichte von Maximin Grünhaus. Eine Herausforderung mehr, die die Natur an uns gestellt hatte und die das Team sowie der Grünhäuser Berg mit Bravour gemeistert haben. Herausgekommen sind Weine, die verblüffen: fein, elegant, spannungsgeladen und klassisch wie aus einem eher kühleren Jahr. Kurzum, wir sind vollends begeistert von dem Jahrgang – nur nicht von der kleinen Erntemenge.»

Die 2022er von Grünhaus
Die 2022er von Schäfer-Fröhlich
Tim Fröhlich, Weingut Schäfer-Fröhlich

«An der Nahe war es sicher weniger trocken als an der Mosel und Ruwer, vor allem im Frühling. Der viele Niederschlag im Mai sorgte für eine starke Wüchsigkeit und dies machte eine Ertragsbeschränkung bereits früh im Jahr notwendig und besonders wichtig. Ein schwieriger Start ins Rebjahr. Wegen der anschliessenden Trockenheit und der grossen Hitze mit viel Sonne war das Laubwandmanagement sehr wichtig, um einerseits für gute Belüftung zu sorgen, andererseits aber auch die Trauben vor Sonnenbrand zu schützen. Unsere 22er-Weine sind kristallklar und mit viel Energie.»

Die 2022er von Kaufmann
Urban Kaufmann, Weingut Kaufmann

«Im Rheingau hatten wir einen schönen Sommer mit sehr wenig Regen. Nicht immer einfach. Immerhin war Pflanzenschutz kaum nötig. Die hohen Temperaturen im August brachten den frühesten Start der Ernte aller Zeiten. Wir freuen uns über schöne Rieslinge mit moderater Säure und Rotweine mit Topwerten. Sogar die Menge ist bei uns grösser als erhofft.»

Die 2022er von Kaufmann
Die 2022er von Weil
Wilhelm Weil, Weingut Robert Weil

«Ein Sommer mit hohen Temperaturen und geringen Niederschlägen hat die Weinberge im Jahr 2022 geprägt. Wir sind schon mit einem sehr warmen Winter in das Jahr gestartet. Entscheidend war aber auch die Aufstockung der Wasserreserven über die Winter-Niederschläge. Eine Kältephase im April bremste zwar die Entwicklung, dennoch setzte die Blüte schon in den ersten Juni-Tagen ein, eine Woche vor dem langjährigen Mittel. Wegen der zunehmenden Trockenheit hatte sich danach der Vorsprung in der Weinbergsentwicklung nicht massgeblich weiter ausgebaut. Dank den natürlichen Gegebenheiten des Kiedricher Bergs wurde die Trockenheit aber glücklicherweise nicht zu einem Problem für uns und Mitte September haben die Trauben dann auch nicht nur hervorragend ausgesehen, sondern auch so geschmeckt. Sowohl die Traubenqualität als auch die Sensorik der Moste und jungen Weine stimmten uns von allem Anfang sehr zuversichtlich. 2022 ist ein hervorragender Jahrgang. Vom Gutsriesling, über den Ortsriesling bis zu den Ersten- und Grossen Lagen.»

Die 2022er von Weil