Burgund Jahrgangsbericht 2021
2021 ist ein herausfordernder und faszinierender Jahrgang im Burgund. Die qualitativen Unterschiede sind grösser als bei einem warmen, trockenen und unkomplizierten Jahrgang. Vieles hängt von der Erfahrung, dem Talent und dem Timing des Winzers ab. Gerade in einem heterogenen Jahr können wir als Weinhändler mit burgundischen Wurzeln unsere Stärke ausspielen und Orientierung bieten. Wir arbeiten mit den besten Winzern zusammen und wissen, wo auch unter schwierigen Bedingungen gute Qualität entsteht.
Das Wetter
Das Jahr 2021 begann mit einem warmen und sonnigen Winter mit Temperaturen von 25 Grad Ende Februar. Die ersten Reben (Chardonnay und Aligoté) trieben bereits Ende März aus. Anfang April zerstörte ein drei Tage und Nächte andauernder starker Frost die Triebe von 60 bis 80 Prozent der Weissweinreben. Betroffen war das gesamte Burgund: Mâconnais, Côte d’Or (hier vor allem die Côte de Beaune) und Chablis. Da die Pinot Noir-Reben später austreiben, waren die Schäden bei den Rotweinen geringer und nicht flächendeckend. Durch den Kälteeinbruch verzögerte sich der gesamte Vegetationsverlauf. Mitte Juni stiegen die Temperaturen an und die Vegetation nahm Fahrt auf. Die feuchtnasse Witterung im Juli führte dann zu einem hohen Pilzdruck. Diese Gefahr war erst mit dem sonnigen und warmen Wetter Mitte August gebannt. Ende September kehrte der Regen zurück und es kam vereinzelt zu Botrytisbefall. Die Weinlese begann um den 20. September und dauerte bis Anfang Oktober.
Die Weine
Obwohl das Jahr 2021 insgesamt eher frisch und feucht war, reiften die Trauben gut aus. Die Weine haben eine kühle Aromatik und sind terroirtypisch. Aufgrund der schwierigen Witterungsbedingungen war es ein «Jahr des Winzers», in dem Können und Erfahrung gefragt waren. Der Jahrgang war typisch burgundisch und nicht mediterran. Hatte man sich in den letzten Jahrgängen schon fast an Alkoholgrade von 14% und mehr gewöhnt, ist man mit dem 21er wieder bei «klassischen» 12.5 – 13% angelangt. Die Weine sind wunderbar frisch, was auch auf den niedrigen bzw. für Burgund normalen pH-Wert zurückzuführen ist. Die Weissweinernte war wegen des starken Frostes katastrophal klein. Das Wenige, das in die Flaschen kommt, ist von kristallklarer Frische und Präzision. Die Rotweine sind hell in der Farbe. Auch damit erinnert der Jahrgang an die Zeit, als es beim Pinot Noir noch um leuchtend rote Frucht und Säure ging. Ein «Hauch von Nichts» umgibt diese Weine. Es ist diese Zartheit, diese schwer fassbare Verbindung von Schwerelosigkeit und Intensität, von Klarheit, Transparenz und Terroirausdruck, die uns bezaubert.
Das Martel-Fazit
Wir sind fasziniert von diesem klassischen Jahrgang. Burgund wie in alten Zeiten. 2021 ist nicht der grösste Jahrgang, jedoch mit all seinen Facetten ein spannender. Die Weine aus den einfacheren Lagen sind jung ein Vergnügen, und die Grands Crus werden auch nach vielen Jahren noch ein Genuss sein. 2021 ist der Jahrgang der bescheidenen Mengen. Noch nie war die Weissweinernte so klein wie 2021. Und auch beim Rotwein sind die Mengenverluste beträchtlich. Die historisch kleine Erntemenge und die gleichzeitig riesige weltweite Nachfrage führen zu entsprechend hohen Preisen.
«Für meinen privaten Weinkeller greife ich bei einem Jahrgang wie 2021 besonders beherzt zu. Ich bevorzuge frische, elegante Weine und liebe es, ihre Entwicklung zu verfolgen und sie mit anderen, vermeintlich besseren Jahrgängen zu vergleichen. Manchmal stellt sich heraus, dass ein Jahrgang unterschätzt wurde. Dies macht diese «schwierigen» Jahrgänge für Entdecker und Sammler spannend.»
– Jan Martel
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Für die Teilnahme ist eine Anmeldung notwendig.