Frankreich / Bordeaux / St-Emilion

ca. 5'500 ha
Rot: Merlot, Cabernet Franc (hier Bouchet), Cabernet Sauvignon, Malbec und Carmenère

St-Emilion mit seinen rund 5’500 ha Rebfläche liegt im Osten der Region Bordeaux und ist benannt  nach der gleichnamigen kleinen Stadt, die ihren Namen dem Heiligen Aemilianus verdankt. Im Jahre 1999 wurde St-Émilion als erster Weinbaubereich der Welt von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.

Das Klima ist kontinentaler und nicht so maritim geprägt wie im westlich liegenden Médoc und weist grössere Temperatur-Schwankungen auf. Die Weingärten liegen zwischen 25 und 100 Meter Seehöhe. Eine Vielfalt von Bodentypen prägt das Gebiet, oft sogar auch innerhalb der einzelnen Châteaux. Man unterteilt grob in vier Zonen: Plateau (Kalkstein-Formationen), Côtes (Südhänge des Plateau), Graves (Kies und Schotter) und Sables (Schwemmland-Schotter). Die rund 1’000 Weingüter der Region erzeugen vollmundige und körperreichen Rotweine mit seidiger Textur. Der Merlot dominiert, Partner sind Cabernet Franc und auch Cabernet Sauvignon, Malbec und Carmenère. Die Weine sind weniger tanninbetont als jene aus dem Médoc.

Die Appellation St-Émilion dürfen neben der Stadt selbst acht weitere Gemeinden beanspruchen. St-Émilion kennt  keine fixe Klassifikation, sondern erneuert sie alle 10 Jahre. Streit und Intrigen-Verdacht in Kombination mit Rekursen sind deshalb vorprogrammiert, auch wenn heute die Bedeutung solcher Ranglisten relativiert worden ist. Entscheidend für Rang und damit den Preis sind entweder grosse Historie und/oder hohe Bewertungen bei den renommiertesten Degustatoren.