Die Region Côtes du Rhône
Die Landschaft im flacheren, südlichen Teil der Rhône wirkt ausgesprochen südlich, die Vegetation zeigt deutlich den Einfluss des mediterranen Klimas. Im Gegensatz zum nördlichen Teil sind hier die meisten Weine verschnitte aus verschiedenen Sorten. Der Löwenanteil fällt dabei auf Grenache, eine Sorte, die wie gemacht ist für solch warme Temperaturen. Sie kann ergänzt werden mit den verschiedensten lokalen Sorten. Hauptsächlich sind dies aber nur vier: Carignan, Cinsault, Mourvèdre und Syrah. Sehr typisch für die Region ist der Weinausbau in grossen Fässern von 2'000 und mehr Litern.
Châteauneuf-du-Pape und Gigondas
Die qualitativ bedeutendsten Appellationen sind Châteauneuf-du-Pape und Gigondas. Der Name Châteauneuf-du-Pape geht zurück auf Papst Clemens V, der in Avignon einen neuen Papstsitz errichtete. Hauptsächlich werden rote Sorten kultiviert. Aussergewöhnlich ist, dass für Assemblage bis zu 13 Traubensorten verwendet werden dürfen (Grenache, Syrah, Cinsault, Mourvèdre, Counoise, Vaccarèse, Muscardin, Terret Noir, Grenache blanc, Clairette, Picpoul, Roussanne, Bourboulenc). Nur sehr wenige Produzenten verwenden allerdings alle Sorten. Charakteristisch für die Gegend sind grosse Steine (Galets), die die meisten Rebberge bedecken. Sie sind ein Überbleibsel aus der letzten Eiszeit und wirken als Wärmespeicher über die Nacht. Die besten Weine aus Gigondas, die Region liegt unmittelbar nördlich von Châteauneuf, sind einem guten Châteauneuf-du-Pape sehr ähnlich. Ein Hauptunterschied liegt vor allem in der Assemblage. Hier sind höchstens 80% Grenache zugelassen.
Châteauneuf-du-Pape übrigens ist die Wiege des französischen AOC-Systems. 1923 bereits schuf hier der Winzer Baron Le Roy Qualitätsregeln, die ab den 1930er Jahren als Vorbild genommen wurden für die Errichtung allgemein gültiger Regeln.